Wahrhaftigkeit

ermöglicht Kontakt und wahre Begegnung

Zeigst du dich wahrhaftig oder verhältst du dich? Wenn du in einem Verhaltensmuster bist, dann bist du nicht authentisch. Deine Mitmenschen haben dann nur die Wahl auf dein Verhalten zu reagieren.

Ehrlich gesagt ist es mir lange schwer gefallen zu unterscheiden was in mir ein altes Lebensmuster ist und was nicht. Einige waren so vertraut und oft durchlebt, dass ich glaubte, sie zu sein. Schließlich haben mich die unangenehmen Reaktionen meiner Mitmenschen aufmerksam gemacht. Jedes Verhaltensmuster in dir, egal ob es ein Glaubenssatz, eine Überlebensstrategie, Identifizierung oder Gewohnheit ist, spiegelt eine vergangene Lebenssituation wieder, in der du dich entschieden hast auf diese Weise damit umzugehen.

Wie ein Verhaltensmuster entsteht:
Wenn dir als Kind zum Beispiel wenig Beachtung geschenkt wird, erlebst du eine große Not. Um das Gefühl von Einsamkeit nicht fühlen zu müssen, entscheidet sich ein Anteil in dir die Not zu mindern, indem er sich auf eine besondere Weise verhält. Angenommen dein Anteil beschließt in diesem Fall besonders lieb und fleißig zu sein, damit du von deinen Eltern beachtet wirst. Dann etabliert er sich in deinem System und ist der Träger von diesem Verhaltensmuster.

Die Entstehung eines Musters folgt immer in dieser Reihenfolge
Dein Gedanke „Ich bin unwichtig, ich werde nicht beachtet.“ lässt in dir das Gefühl
von Einsamkeit und Isolation entstehen, was in deiner kindlichen Situation ein große Not erzeugt. Um dieser Not zu entkommen, tritt eine rettende Handlung in Kraft, also dein übermäßiges lieb oder fleißig sein. Auch wenn deine Eltern mit Beachtung darauf reagierten, meinten sie damit dein Verhalten. Dein tiefes Grundbedürfnis als ganzes Wesen beachtet zu werden ist unbefriedigt.

Bleibt dieses Muster in dir ungelöst, dann läufst du Gefahr die Befriedigung von deinem Bedürfnis in deinen Beziehungen zu suchen. Wahrscheinlich kommt es dann zu Trigger-Situationen. Zum Beispiel wenn dein Partner dich gerade nicht bemerkt, weil er intensiv mit etwas beschäftigt ist. In diesem Moment springt dein Anteil an und lässt den Gedanken: „Ich bin unwichtig, ich werde nicht beachtet“ in dir kreisen und feuert so dein Einsamkeitsgefühl und deinen Handlungsimpuls nach oben. Wenn
du deinem Verhaltensmuster in dein lieb und fleißig sein folgst, verdrängst du erneut dein Einsamkeitsgefühl und zwingst deinen Partner auf dein Verhalten zu reagieren.
Über kurz oder lang wird er mit Missachtung, Respektlosigkeit oder Ignoranz darauf reagieren.

Wie kannst du dein kindliches Verhaltensmuster auflösen?
1. Du solltest es bereits als Verhaltensmuster identifiziert haben
2. Sobald du bemerkst, dass deine Gedanken den alten Pfad aufnehmen, weißt du, dass die verdrängten Gefühle von Einsamkeit und Isolation deiner kindlichen Situation auftauchen werden.
3. Gehe dann nicht in deine gewohnte, rettende Handlung, die das Gefühl umgehen. Fühle stattdessen, als erwachsene Person, die Einsamkeit und Isolation deiner Kindheit und biete deinem Anteil jetzt die Beachtung an, die er sich so sehr wünscht.
4. Wenn du dieses Bedürfnis in dir befriedigt hast, kannst du schauen, was in der heutigen Situation eine authentische und wahrhaftige Reaktion sein könnte.

Beispiele für eine wahrhaftige Handlung
1. Ich gebe meinem Anteil die Beachtung, die er braucht und nehme wahr, dass die reale Situation nichts mit mir und meinem Partner zu tun hat. Ich bleibe entspannt.
2. Ich kann fragen. "Hey, was tust du gerade? Ich bin hier und möchte Zeit mit dir verbringen. Bekomme ich deine Beachtung?"
3. Ich kann mein Unwohlsein mit meinem Partner teilen. "Ich fühle einen Anteil, der sich gerade nicht beachtet fühlt. Kannst du das bestätigen?"
4. "Ich möchte etwas mit dir teilen, aber dafür möchte ich deine Aufmerksamkeit."

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